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Finanzkrise erreicht Kunstbibliotheken

Am 15. August meldete die Los Angeles Times, dass die UCLA als Reaktion auf Haushaltskürzungen drastische Sparmaßnahmen plant. Ein potentielles Opfer dieser Streichungen ist die Arts Library, die mit rund 270.000 Bänden zu den wichtigen Bibliotheken im Kulturbereich von LA gehört. Der Plan sieht eine Schliessung der derzeitigen Räumlichkeiten und eine teilweise Zusammenlegung mit einer anderen Bibliothek der UCLA vor. Eine Entscheidung soll im Herbst oder Winter fallen. Link zum Artikel: http://latimesblogs.latimes.com/culturemonster/2009/08/ucla-has-arts-library-on-chopping-block.html

 

Die interessante und differenzierte Kommentierung der Zeitungsmitteilung berührt einige der wesentlichen Fragen, denen sich die Kunstbibliotheken in Zukunft stellen müssen. Die Spannweite der Äußerungen reicht von "verkauft die Bücher, solange ihr noch was dafür bekommt" bis zur Beschwörung der Bibliothek als unverzichtbarer sozialer Ort. Auch wird die Frage, ob die Digitalisierung die besondere Materialität des Kunstbuchs wiedergeben kann oder ob der Wechsel des physischen Trägers eine Form von Zensur ist, kontrovers diskutiert. Für die Kunstbibliotheken könnte die Mischung aus Finanznot, Zwang zur Rationalisierung und schnell fortschreitender Digitalisierung unruhige Zeiten ankündigen.